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Elektroautos von BMW: Vor- und Nachteile Das Hauptschiff


Der Oktober war ein spannender Monat für mich, denn ich konnte mir erst den BMW i7 als absolutes Flaggschiff der Elektromobilität von BMW anschauen und im direkten Anschluss folgte der BMW iX1, das neue Einsteigermodell der Marke.

Dabei habe ich ein paar Dinge gelernt, die ich heute festhalten möchte. Heute geht es also auch so ein bisschen um den Stand der Elektromobilität bei BMW, die ein Elektroauto nach dem anderen in Serie schicken und damit sehr erfolgreich sind.

Der neue BMW i7 wird diese Zahlen vermutlich nicht maßgeblich beeinflussen, ich könnte mir aber vorstellen, dass der BMW iX1 neben dem BMW iX2, der erst 2024 startet, zu den Bestsellern bei Elektroautos im kommenden Jahr gehören wird.

BMW i7 vs. BMW iX2 im Alltag

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Design und Verarbeitung

BMW setzt bei den Modellen auf ein unterschiedliches Design, der BMW i7 wurde in meinem Umfeld zum Beispiel fast immer als „ist der hässlich“ bezeichnet, der BMW iX1 kam aber sehr positiv an. Und genau so würde ich das auch einstufen.

Bei der Verarbeitung nehmen sich die beiden Elektroautos übrigens nicht viel, man merkt aber natürlich, dass der i7 hier und da hochwertigere Materialien hat. Doch der Unterschied ist im Alltag eher gering, was sehr positiv für den BMW iX1 spricht.

BMW i7 Innenraum

Ich muss sogar sagen, dass mit der BMW iX1 besser gefallen hat, denn der BMW i7 ist komplett drüber und hat zu viele Designelemente, die „gewollt“ aussehen. Und die teilweise sogar ablenken, das Mosaikmuster im Fahrerbereich hat mich zum Beispiel bei Sonnenlicht geblendet. Der iX1 kommt dezenter rüber, das mag ich.

Bei der Verarbeitung kann man bei beiden nicht meckern und über Design kann man nicht streiten. Die einen mögen den i7, die anderen nicht. Ich gehöre zu denen, die das Auto hässlich finden, sowohl außen als auch innen. Es wirkt für mich nicht mehr edel, es wirkt kitschig. Sowas kommt bei dieser Zielgruppe aber sicher gut an.

Der BMW iX1 gefällt mir hingegen sehr gut und das liegt daran, dass der Aufbau deutlich minimalistischer ist und man sich bei der Niere auch etwas zurückgehalten hat. Ich muss sogar sagen, dass mir der iX1 auch selbst als Auto gefallen würde.

Platz im Innenraum

Man merkt bei beiden Autos, dass es eine Verbrenner-Plattform ist. BMW ist sehr gut darin, die Elektroautos entsprechend anzupassen, aber beim Aufbau finde ich den Mercedes-Benz EQS deutlich besser, als den BMW i7. Mit fast 5,4 Metern ist das eine absurde Länge bei BMW und Elemente wie die Motorhaube kosten Platz.

Bei so einem extrem langen Auto hat man natürlich viel Platz im Innenraum und im Kofferraum, aber das wäre mit einem kürzeren Auto auch möglich. Zum Glück gibt es Hinterachsenlenkung, ohne das wäre so ein Kollos im Alltag kaum zu steuern.

Spannender wird es aber beim BMW iX1, der jetzt immerhin auch auf 4,5 Meter kommt und da bieten vergleichbare Elektroautos mit Elektro-Plattform oft ein klar besseres Platzangebot. Mehr Platz vorne ohne Kardantunnel, mehr Platz hinten, da längerer Radstand, da ist einiges möglich, worauf man hier aber verzichten muss.

BMW baut mittlerweile sehr gute Elektroautos, dazu später noch mehr, aber es wird Zeit für die Elektro-Plattform, die 2025 startet, damit man alle Vorteile nutzen kann.

Das Fahrverhalten

Hier spielt BMW ganz oben mit und ein BMW i7 fährt sich zwar furchtbar in der Stadt, wo ich wohne, aber hervorragend auf der Langstrecke und Autobahn. Mit den extrem bequemen Sitzen ist das wie ein fahrendes Wohnzimmer und jede Delle im Boden wird abgefedert. Wobei mir das Fahrverhalten sogar etwas zu soft war.

Im sportlichen Modus, und er BMW i7 von mir hatte ordentliche 544 PS, gibt es zwar extrem gut Schub nach vorne und die Sitze passen sich an und werden zu engen Sportsitzen (kannte ich so bisher auch noch nicht), aber sportliches Feeling kam kaum auf. Die Lenkung war dennoch zu weich und das Auto auch viel zu lang.

Für die Beschleunigung ist die Leistung okay, aber als sportliches Auto kenne ich da bessere Elektro-Flaggschiffe, bei Nio und Porsche finde ich den Wechsel zwischen Komfort und Sport zum Beispiel besser. Vielleicht ist das beim BMW i7 M70 mit 659 PS anders, aber die Top-Version ohne M-Logo wäre für mich nicht gut geeignet.

Dafür machte der BMW iX1 xDrive30 mit über 300 PS schon deutlich mehr Spaß, denn der ist tatsächlich straffer abgestimmt. Was ich aber sagen muss: BMW baut sehr gute Autos und das Fahrverhalten ist eine Stärke und das in jeder Preisklasse.

Elektrische Reichweite

Meine Version des BMW iX1 gibt BMW mit 440 km Reichweite an, den BMW i7 mit 510 km. Im Alltag lagen beide bei etwa 400 km, wobei man die mit dem iX1 nur erreicht, wenn man sich stark zurückhält. Doch für diese Klasse ist das noch okay, immerhin ist der Akku mit 66 kWh nicht ganz so groß, da passt das für mich super.

PS: Eine Version mit einem größeren Akku wäre schön, das bieten andere Marken bei dieser Länge, aber vielleicht ist bei der Verbrenner-Plattform nicht mehr drin.

Doch im i7 steckt ein Akku mit 106 kWh und da ist das schon eine andere Nummer. Hier spürt man vor allem das Design, welches auf der Langstrecke und mit etwas mehr Tempo richtig Reichweite kostet. Aber auch im Alltag werden fast 2,8 Tonnen bewegt. Für das Flaggschiff und mit Blick auf die Konkurrenz ist das nicht so gut.

BMW baut verdammt gute Elektromotoren, die extrem effizient sein können, das sieht man vor allem im BMW iX1. Ich finde sogar, dass man mit die besten Motoren der Branche verbaut. Doch die absurde Form des BMW i7 kann man am Ende nicht ausgleichen. Tesla oder Mercedes knacken die 700 km, da hinkt man hinterher.

Geladen wird übrigens mit 130 kW (iX1) oder 200 kW (i7) und 22 kW kosten einen Aufpreis. Ladeleistung und die Tatsache, dass 22 kW in dieser Preisklasse (auch beim iX1) nicht Basis sind, kann man kritisieren. 10 bis 80 Minuten erreicht man beim iX1 in knapp 30 Minuten, beim BMW i7 sind es aber bis zu 35 Minuten.

Eine moderne Elektro-Plattform mit einem 800 Volt-System kann mehr. Beim iX1 reicht das aus, wobei in dieser Preisklasse auch 150+ kW normal sind, beim i7 ist das eher bescheiden. Immerhin setzt BMW mit der Elektro-Plattform, die gegen 2025 startet, auf eine 800 Volt-Technologie und verspricht hier deutlich mehr.

Software von BMW

Schwieriges Thema, denn die Software von BMW ist okay. Ich finde den Aufbau mit den App-Icons gut, die Software ist recht flott und die Integration von Dingen wie Apple CarPlay oder Android Auto ist super. Doch da hört es dann auch schon auf.

BMW hat erkannt, dass das langfristig nicht reicht und setzt daher ebenfalls auf Android Automotive als zusätzliche Option. Doch die Sache ist hier kompliziert.

Android Automotive kommt eher in die günstigeren Modelle, also nicht in einen BMW i7. Es gibt zwar eine Spotify-App, aber Dinge wie andere Kartenanbieter, eine App für YouTube und Co. werden immer fehlen. Im BMW iX1 wird das theoretisch möglich sein, aber mein Testwagen hatte diese neue Software leider noch nicht.

Sie wird seit November bei Serienfahrzeugen ausgeliefert und ich möchte mir das dann unbedingt 2024 anschauen. Diesen Schritt würde ich mir aber auch für die teureren Modelle von BMW wünschen, denn der neue BMW iX2 wird das zum Beispiel bekommen, der neue BMW i5 aber nicht. Diese Taktik ergibt keinen Sinn.

BMW iX1 Innenraum

Zurück zu den Testwagen: Technisch ist alles soweit vorhanden, es gibt Qi für das Smartphone, es gibt USB C, es gibt eine gute Smartphone-App, aber die Displays im BMW iX1 sind grenzwertig klein. BMW setzt auf sehr breite Displays, was ich grundsätzlich mag, aber da hat man dann doch ein bisschen zu viel eingespart.

Ich verstehe, dass sich ein BWM i7 hier abheben muss, aber andere Autos in dieser Preisklasse, wie ein Tesla Model Y, interessiert das nicht. Ich finde diese Strategie auch veraltet, denn ein gutes und großes Display sollte auch im iX1 vorhanden sein.

Also: Gemischtes Fazit. Grundsätzlich sehr solide, teilweise auch sehr gut, und bei den günstigeren Elektroautos dank Android Automotive auch mit viel Potenzial für neue Apps. Vor allem darauf bin ich gespannt, das hätte ich gerne schon getestet.

Sonstige Dinge bei BMW

Ich mag den künstlichen Sound bei BMW, der optional ist, den ich aber vor allem im Sportmodus immer aktiviere, da er wirklich Spaß macht. Da hat Hans Zimmer gute Arbeit geleistet und den Sound gibt es mittlerweile auch in den günstigen Modellen.

Ein wichtiges Feature bei Elektroautos ist das One Pedal Driving, bei dem das Auto automatisch abbremst (rekuperiert), wenn man vom Strompedal geht. Das hat BMW sehr gut umgesetzt, wenn man im B-Modus ist. Und was ich auch wichtig finde: Die beiden BMWs bleiben stehen. Das Bremspedal ist also oft überflüssig.

Ein Frunk sollte in Elektroautos vorhanden sein und ist auch mit Verbrenner-Plattform möglich, das gibt es bei BMW aber nicht. Selbst der BMW i7 mit der absurd langen Motorhaube hat keinen Frunk. Die (vor allem im Herbst gerne mal dreckigen) Ladekabel muss man also im Kofferraum unterbringen. Nicht optimal.

Mein Fazit zu Elektroautos von BMW

VIDEO: BMW i7 vs. EQS: Wer hat das BESTE ELEKTROAUTO der Welt gebaut?
Car Maniac

Ich finde, dass BMW bei den Elektroautos sehr gute Arbeit leistet, wenn es um die Modelle geht, die noch auf einer Verbrenner-Plattform basieren. Ich würde sogar sagen, dass man hier führend. Doch es bleibt eben eine Verbrenner-Plattform.

Die Elektroautos von BMW könnten also gerne ein besseres Platzangebot bieten, die Ladeleistung muss vor allem im Highend-Bereich besser werden und Dinge wie ein Frunk fehlen. Doch die gute Basis der Verbrenner-Umbauten lässt mich derzeit vermuten, dass das erste „richtige“ Elektroauto von BMW richtig gut sein wird.

Es geht mit einem elektrischen 3er los und wenn die Elektromotoren so effizient bleiben, wenn ein Frunk kommt, wenn die Ladeleistung dank 800 Volt deutlich besser wird und wenn das Platzangebot passt, dann freue ich mich schon darauf.

Im Moment habe ich noch gemischte Gefühle, aber eine Sache muss ich bei BMW sehr positiv anmerken: Man macht einfach. Ja, es sind noch Autos ohne Elektro-Plattform, aber dafür fehlt so ein Portfolio bei Audi oder Mercedes und daher ist BMW bei Elektroautos mittlerweile auch deutlich erfolgreicher als die zwei Marken.

BMW ist bei den deutschen Premiumherstellern führend bei Elektroautos und ich kann verstehen, warum das so ist. Sieht man mal von den Nachteilen ab, dann gibt es hier sehr gute Autos, die vor allem kein Einheitsbrei sind. Ich muss zum Beispiel sagen, dass ich das Design der EQ-Reihe von Mercedes äußerst langweilig finde.

Ja, ein BMW i7 ist in meinen Augen hässlich, dafür sieht ein BWM i5 anders aus und auch der BMW i4 und eben der BMW iX1 unterscheiden sich wieder davon. Damit schafft BMW eine breite Auswahl an Elektroautos, aber im Kern bleiben diese ein BMW. Das ist mir im Vergleich des Flaggschiffs und Einsteigermodells aufgefallen.

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Author: Michael Robbins

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