BTC-ECHO: Nach dem FTX-Kollaps fragen sich viele Anleger: Wie sicher sind meine Coins noch bei Binance?

Michael Wild: Absolut. Wir haben in den letzten Monaten Auszahlungen von mehreren Milliarden US-Dollar bedient. Weder verleihen wir Kunden-Assets, noch traden wir mit ihnen. Wir verfügen über die notwendige Liquidität und haben einen Sicherheitsfonds etabliert, den sogenannten SAFU.

Binance ist eine Börse, keine Bank. Für uns ist es wichtig, dass auf der Plattform erfolgreich gehandelt wird. Ich sage immer: Es macht Sinn, wenn die Verwahrung diversifiziert wird. Habt Coins auf der Börse, um schnell auf Marktchancen zu reagieren. Aber sichert eure Anlagen auch über eine Cold Wallet ab.

BTC-ECHO: Nach dem FTX-Crash ließ Binance einen Proof of Reserve durch die Firma Mazars machen. Der gibt aber nur einen Überblick über die vorhandenen Assets der Börse. Man kann nicht erkennen, welche davon den Kunden gehören, und erfährt auch nichts über Verbindlichkeiten. Reicht das wirklich, um Vertrauen und Transparenz herzustellen?

Wild: Ich denke, es ist ein Anfang. Natürlich ist es langfristig notwendig, dass wir regelmäßig und transparente Reportings erstellen, welche Auskunft über die Liquidität geben.

Wir sind absolut bereit, allen Anforderungen der Regulierer nachzukommen.

Ressourcen und Maßnahmen dafür bringen wir auf den Weg, wichtig ist jedoch, dass unsere entsprechenden Anträge weiterbearbeitet werden und wir mit den Regulierern im Dialog bleiben. Das hat für uns höchste Priorität. Der Grund ist, dass eine Lizenzierung unseren Kunden höhere Sicherheit und Transparenz geben würde.